27.03.2021

Freisprechungsfeier 2021

Eine Freisprechungsfeier inmitten der Corona-Pandemie? Die Innung für Elektro- und Informationstechnische Handwerke Frankfurt sagt: Ja! „Es ist ein besonderes Erlebnis für junge Gesellinnen und Gesellen, dass sie nur einmal im Leben haben können. Wir wollten ihnen – unter Beachtung aller epidemiologischer Sicherheitsaspekte – dieses Erlebnis nicht nehmen,“ sagt Obermeister Marcel Schmitt.

Am 27. März war es so weit. Über 80 Fahrzeuge mit rund 200 Gästen darin nahmen an der Freisprechungsfeier der E-Innung Frankfurt am Main teil. Dabei glich das Erscheinungsbild fast einer klassischen Freisprechungsfeier. Anstatt eines Saales wurde das Autokino Gravenbruch (Neu-Isenburg) angemietet. Anstatt Sitzplätze gab es Parkplätze. Anstatt einer Tribüne wurde ein LKW des Großhändlers ELDIS als mobile Tribüne eingesetzt und anstatt eines Mikrofons, dass mit einer Tontechnikanlage verbunden ist, wurde ein Mikrofon verwendet, dass mit einem Radiomast verbunden war. So konnten die Teilnehmer – und natürlich der Rest des Rhein-Main-Gebietes – den Vorträgen über einer bestimmte Radiofrequenz via (Auto-)Radio zuhören.
Einen wesentlichen Unterschied gab es dann doch: Auf das traditionelle come-together mit Sekt und Snacks im Anschluss an den feierlichen Akt musste leider verzichtet werden.

Um 14:30 Uhr öffneten dann an diesem Samstag die Autokino-Tore. Pünktlich zum Beginn der Feier um 15:30 Uhr hörte der Regen auf und unverhofft gesellte sich die Sonne als weiterer Gast zur Feier dazu. Nach den begrüßenden Worten der Herren Marcel Schmitt, Obermeister, und Andreas Heinzelmann, stellv. Obermeister und Ausbildungsbeauftragter (Lehrlingswart) sprachen Stephan Siegler, Stadtverordnetenvorsteher der Stadt Frankfurt am Main und Tilmann Stoodt, Schulleiters der Werner-von-Siemens-Berufsschule aus Frankfurt, Grußworte an die Absolventinnen und Absolventen.

Mit Torsten Schulz, :hager-Geschäftsführer Marketing und Vertrieb, erlebten die Teilnehmer eine besondere Branchenpersönlichkeit als Festredner. Herr Schulz betonte in seiner Rede die Bedeutung der Absolventen/innen für Zukunft der E-Branche und stellte zugleich klar, dass Deutschland die Fachkräfte der E-Handwerke zum Gelingen der Klimaziele, aber auch insbesondere in dieser Pandemie-Zeit, braucht.

Der eigentlichen Klimax der Veranstaltung war die nun folgende Freisprechung. „Nach altem deutschem Handwerksbrauch spreche ich Euch öffentlich und feierlich frei von den Verpflichtungen, die Ihr in Eurer Lehrzeit übernommen habt, und erkläre, dass Ihr von heute an Handwerksgesellen seid,“ verkündete Andreas Heinzelmann feierlich. Bedankten sich die Zuhörer im Autokino bei den ersten Rednern zunächst noch mit Aufblenden des Fernlichts, so stieg die Stimmung im Verlauf der Veranstaltung auf einen Höhepunkt, der in einem Hupkonzert gipfelte.

Zu Beginn der Gesellenbrief-Übergabe wurden die besten Absolventen der fünf von der Innung geprüften Berufe zur Tribüne gebeten:

  • Jan-Philipp Knop, Elektroniker FR Energie- und Gebäudetechnik
  • Simon Wiens, Elektroniker FR Automatisierungstechnik
  • Kai Lehberger, Elektroniker FR Maschinen- und Antriebstechnik
  • Marcus Ruth, Informationselektronischer SP Geräte- und Systemtechnik
  • Lukas Ruppel, Informationselektronischer SP Bürosystemtechnik

Alle weiteren Absolventen wurden aufgrund des Hygienekonzepts gebeten, die Autos nicht zu verlassen. So erhielten sie ihre Gesellenbriefe, in dem Obermeister Marcel Schmitt und Ausbildungsbeauftragter Andreas Heinzelmann von Auto zu Auto liefen und den Absolventen persönlich, wenn auch ohne Handschlag, gratulierten.

Parallel dazu verlas Innungs-Geschäftsführer Mirko P. Krebs die Namen der Gesellen/innen, ebenso wie die Namen der Ausbildungsbetriebe, die mit ihrem Einsatz den Weg zur Zukunft der E-Handwerke geebnet haben. Besonders bemerkenswert ist, dass die jungen Gesellen/innen bei Aufruf ihres Ausbildungsbetriebs einzeln zu Hupen begannen, um ihre Zugehörigkeit und Dankbarkeit zum Ausdruck zu bringen. Es entstanden Momente, bei denen man vermutlich dabei gewesen sein muss, um das Gefühl dieser außergewöhnlichen Augenblicke empfunden haben zu können.

Selbst nach dem Schlusswort und der Verabschiedung wollten einige Teilnehmer das Autokino noch nicht verlassen und diesen besonderen Tag in ihrem Leben genießen.

„Gut, dass wir die Freisprechungsfeier 2021 durchgeführt haben! Trotz der Pandemie-Umstände war sie ein voller Erfolg, der sowohl bei den jungen Gesellinnen und Gesellen, aber auch bei allen anderen Gästen sehr gut ankam,“ sagt Ausbildungsbeauftragter Andreas Heinzelmann.

„Dabei war es für uns keine einfache Entscheidung: Sollte man in Pandemie-Zeiten auf eine Veranstaltung, wie Freisprechung verzichten oder sie ganz bewusst durchführen?“ ergänzt Obermeister Marcel Schmitt. „Wir haben uns dafür ausgesprochen, auch um den Ausbildungsbetrieben und den Partnern der Branche zu zeigen, dass E-Handwerke im Allgemeinen und das Prinzip Innung im Speziellen mehr denn je präsent und angesagt sind.“

Die Innung für Elektro- und Informationstechnische Handwerke bedankt sich bei allen Helfen und Unterstützern, die diese besondere Freisprechungsfeier ermöglicht haben:

  • :hager
  • eldis
  • IKK classic
  • Mainova
  • Berufs- und Technologiezentrum der HWK Frankfurt-Rhein-Main
  • sowie bei allen ehren- und hauptamtlichen Personen der Innung