30.10.2019

Gewinnung ausländischer Fachkräfte für die deutschen E-Handwerke

E-Innung Frankfurt empfängt marokkanische Delegation

Obermeister Marcel Schmitt (3.v.r.), stellvertretender Obermeister Andreas Heinzelmann (1.v.l.), stellvertretender Obermeister Stefan Ehinger (nicht im Bild) und Geschäftsführer Mirko P. Krebs (1.v.r.) präsentieren der marokkanischen Delegation die Berufsmöglichkeiten in den E-Handwerken.

Die ZVEH-Herbstkonjunkturumfrage hat erneut gezeigt, dass rund die Hälfte der E-Handwerksunternehmen plant, weitere Fachkräfte einzustellen. Um den zunehmenden Fachkräftebedarf decken zu können, unterstützt der Verband seine Betriebe mit vielen bekannten Hilfsmitteln, Aktionen und Kampagnen. Auch die Innungsebene setzt sich mit voller Tatkraft ein: So empfing die Innung für elektro- und informationstechnische Handwerke Frankfurt am 29. Oktober 2019 eine Delegation von Multiplikatoren in staatlichen Führungspositionen aus Marokko. Ziel des Treffens war es, über das Thema legale Migration aufzuklären sowie darüber zu informieren, welche Anforderungen hierzulande an Auszubildende und elektrohandwerkliche Fachkräfte gestellt werden.

Das vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung angestoßene und von der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) durchgeführte, einwöchige Projekt soll die marokkanischen Multiplikatoren befähigen, Berufseinsteiger und ausgebildete Fachkräfte in ihrer Heimat rund um Karrieremöglichkeiten in Deutschland zu beraten.

„Es macht uns sehr stolz, dass die Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit die Frankfurter Innung angesprochen hat, um an dem Projekt zu partizipieren. Wir haben die Chance genutzt, um unsere Berufe und die Vorteile der dualen Ausbildung ganz im Sinne der Deutschen E-Handwerke ausführlich vorzustellen“, freut sich der Obermeister Marcel Schmitt.

Dabei wurde den Delegierten eine ganze Reihe von Möglichkeiten geboten, die E-Handwerke kennen zu lernen. Neben Fachvorträgen zu den Berufen und Ausbildungsstrukturen konnten diese auch Schulungen (ÜBL-Seminare) im Berufs- und Technologiezentrum der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main besuchen. Für praktische Erfahrungen sorgte ein Baustellenbesuch: Hier bekamen die Gäste aus Afrika nicht nur Einblicke in verschiedene Tätigkeitsfelder. Sie hatten auch Gelegenheit, das Aufgabenspektrum der E-Betriebe direkt vor Ort zu begutachten. Empfangen wurden sie vom Unternehmer und stellvertretenden Obermeister Stefan Ehinger, der den Teilnehmern Rede und Antwort stand und ihnen einen guten Eindruck vom Arbeitsalltag vermittelte.

Als besonderer Höhepunkt wurde von den Besuchern empfunden, dass marokkanisch-stämmige Mitarbeiter des Unternehmens sich zum Abschluss Zeit für ein persönliches Gespräch in der Muttersprache der Delegierten nahmen.

Der Besuch trägt auch nach der Abreise der Delegation Früchte: Sowohl die Innung Frankfurt als auch das Organisationsteam des GIZ signalisierten, weiter im Austausch bleiben zu wollen.