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05.09.2022

Welcome Tage waren voller Erfolg!

Erstmals in der Geschichte der Innung für Elektro- und Informationstechnische Handwerke Frankfurt am Main führt die Innung die „Welcome Tage“ durch. Die Veranstaltung richtete sich an Auszubildende, die im August und September dieses Jahres ihre Ausbildung begonnen haben. Ziel war es, mit dem Seminar die Betriebsinhaber zu unterstützen, so dass der Übergang der Jugendlichen von Schule zu Berufsleben sich so einfach wie möglich gestaltet. Worum es in dem Seminar im Speziellen ging, erläutern wir Ihnen im Folgenden.

Die Teilnehmer der Welcome Tage.
Die Teilnehmer der Welcome Tage.
Großgruppenarbeit
Großgruppenarbeit
Erarbeitung von Themen in kleiner Gruppe.
Erarbeitung von Themen in kleiner Gruppe.
Eine Kleingruppe stellt ihre Ergebnisse vor.
Eine Kleingruppe stellt ihre Ergebnisse vor.
Vorstellung in der Großgruppe.
Vorstellung in der Großgruppe.
Zwischendurch immer wieder Erläuterungen am Flipchart.
Zwischendurch immer wieder Erläuterungen am Flipchart.

Experten führen durch das Seminar

Jede Inhaltsvermittlung ist nur so gut, wie die Inhalte durch die Vortragenden dargestellt werden können. Für die Innung mit an Board waren gleich eine ganze Reihe von Experten. Moderiert wurde das Seminar von Innungsgeschäftsführer Mirko P. Krebs (Soziologe mit Nebenfach Psychologie) und Andreas Heinzelmann (Ausbildungsbeauftragter und Inhaber Heinzelmann e-Plan) übernahm die Rolle des berufserfahrenen Mentors. Zusätzlich beteiligte sich Sinah Schmitt (Ausbildungsleiterin Elektro Ehinger) bei der inhaltlichen Vorbereitung. Darüber hinaus referierten die Herren Thomas Volkmer und Julian Deml von der Berufsgenossenschaft ETEM sowie gleich drei Kolleginnen und Kollegen des Bildungswerks der Hessischen Wirtschaft, namentlich Alisa Rückert, Matthias Erbe und Mirijana Dramac.

Motivationstraining

Zu Beginn der Veranstaltung wurden alle neuen Auszubildenden gebeten, sich Gedanken zu machen, warum sie sich für eine Ausbildung in den E-Handwerken entschieden haben. So einfache Antworten, wie „Geld verdienen“ waren dabei nicht zulässig. Ziel war es, etwas tiefgründiger zu überlegen, welche Ziele sie verfolgen und welche Perspektiven sie haben.

Die Antworten wurden auf Kärtchen notiert und an eine Pinnwand für alle sichtbar geheftet. Im Anschluss wurden die Gründe in der Großgruppe diskutiert. Zuletzt sollte jeder Auszubildende nach der Vorstellung zwei Kreuze bei unterschiedlichen Gründen machen, die ihm besonders wichtig sind. Dabei konnten die Teilnehmer auch Gründe der anderen markieren und „sich zu eigen machen“. Zusätzlich entstand so auch ein Bild, was die Gesamtgruppe als wichtig empfindet.

So funktioniert Ausbildung

Im weiteren Verlauf des ersten Tages und ebenso im Rahmen des zweiten sprach Andreas Heinzelmann wiederholt über den Ausbildungsalltag. Dabei vermittelte er, dass zum Start des Arbeitstages nicht nur das pünktliche Erscheinen am Arbeitsplatz gehört, sondern auch das vollständige Mitbringen des Werkzeugs und der persönlichen Schutzausrüstung (sofern nicht im Betrieb gelagert). Auch sollen sich die Jugendlich schon auf dem Weg zur Arbeit mental auf den Tag vorbereiten und geistig eine Art Checkliste durchgehen, ob sie an alles gedacht haben und welche handwerklichen Tätigkeiten sie heute erwarten werden.

Er stellte auch den zeitlichen Ablauf der dreieinhalb-jährigen Ausbildung dar und betonte besondere Meilensteine, wie die Gesellenprüfung Teil 1 und Teil 2. Er erläuterte, was duale Ausbildung bedeutet und hob neben der beruflichen Praxis auch die Bedeutung der schulischen Leistung und die Teilnahme an der Überbetrieblichen Lehrlingsunterweisung hervor.

Zusätzlich ging Mentor Andreas Heinzelmann die korrekte Führung eines Berichtshefts durch und stellt Beispiele vor, wie Berichtshefte sauber ausgefüllt werden und wie sie (nicht) aussehen sollten. Hier geht der Dank an die Firma Elektro Ehinger, die der Innung Kopien von echten Berichtsheften zur Verfügung gestellt hat. 

Eigene Leistung und Erwartungen des Ausbildungsbetriebs

Einen eigenen Block nahm die Fragestellung in Anspruch, welche Leistung die jungen Auszubildenden unaufgefordert erbringen möchten, damit die Ausbildung erfolgreich verläuft sowie die Frage, welche Einstellung die Betriebsinhaber und Ausbildungsleiter von ihren Schützlingen erwarten. Beide Fragestellungen wurden in Klein-Gruppenarbeit erörtert und im Anschluss in der Großgruppe vorgestellt. Das Interessante: Es gab viele Überschneidungen. Mentor Andreas Heinzelmann und Moderator Mirko P. Krebs schließen daraus, dass die Auszubildenden im Kern erfasst haben, worauf es in ihrer Ausbildungszeit ankommt.

Konflikte erkennen und lösen

Einen weiteren großen Schwerpunkt bildete das Thema Konflikte. Die Auszubildenden erhielten insgesamt fünf verschiedene Konflikte auf Kärtchen, die die Betriebsinhaber bald täglich in ihren Unternehmen mit den Auszubildenden erleben. Diese lauteten:

  • Azubi bleibt ohne Krankmeldung der Arbeit fern
  • Azubi benimmt sich beim Kunden nicht
  • Azubi ist bei der Arbeit mit Handy abgelenkt und passt nicht auf
  • Azubi hat sein Werkzeug vergessen und trägt keine Sicherheitsschuhe
  • Azubi ist nicht in der Schule erschienen und hat sich beim Betrieb nicht gemeldet

Die Auszubildenden übten die Konflikte in Form eines Rollenspiels in Kleingruppen ein und stellten dieses ohne Nennung des Konfliktinhaltes der Großgruppe vor. Im Anschluss musste die Großgruppe die folgenden Fragen beantworten:

  • Was war der Auslöser des Konflikts?
  • Welche Personen waren von dem Konflikt betroffen?
  • Wie hätte der Konflikt verhindert werden können?
  • Wenn der Konflikt nicht zu verhindern ist, wie kann man die Konfliktsituation ggf. entschärfen oder minimieren?

Interessant war, dass die Großgruppe erkannte, dass nicht nur die Personengruppen des Betriebs betroffen waren, sondern in den meisten Fällen auch der Kunde. Eine Situation, die unter allen Umständen zu vermeiden ist.

„Die Konflikt-Rollenspiele haben den Auszubildenden nicht nur vor Augen geführt, auf was zu achten ist, sondern vor allem auch, wie man mit Konflikten umgeht, sie bestenfalls vermeidet oder zumindest alles unternimmt, um ihre Auswirkungen zu minimieren“, sagt Mentor Andreas Heinzelmann. „Wir sind wirklich stolz auf die Auszubildenden. Sie haben die Situationen realitätsnah und mit viel Elan dargestellt und sehr schnell gute Antworten und Lösungen gefunden!“

Abschließend referierte Mentor Heinzelmann noch über die Themen „So vermeidest Du Konflikte“ und „So lösen wir Konflikte in Unternehmen“ und fasste alle Inhalte nochmal zusammen.

Arbeitssicherheit und Nachhilfe

Im letzten inhaltlichen Block stellten Thomas Volkmer und Julian Deml von der BG ETEM die Berufsgenossenschaft, ihre Aufgaben und das Thema Arbeitssicherheit vor. Sie gingen auf die vielen Fragen der Auszubildenden ein und sensibilisierten sie, dass Arbeitssicherheit kein Hindernis, sondern ein Baustein der beruflichen und gesundheitlichen Zukunft ist.

Für den Fall, dass es in der Ausbildungszeit mal doch nicht so gut läuft, hatten die Vertreter des Hessischen Bildungswerks eine Lösung. Mit ihren für den Betrieb und Auszubildenden kostenfreien (an Nachmittagen stattfindenden) Nachhilfekursen in Elektrotechnik, Deutsch, Mathe und einigen anderen Fächern bieten sie eine Reihe an Lösungen an, um Schwachstellen in der Ausbildung nachzubessern. Wichtig: Nicht erst kurz vor der Prüfung melden, sondern rechtzeitig, so dass genug Zeit zu lernen bleibt.

Alle Auszubildenden erhielten Flyer mit dem Kontakt des Bildungswerks. Für den Fall, dass dieser nicht mehr auffindbar ist, stellt die Innung gerne wieder den Kontakt her.

Eine gelungene Veranstaltung

Nach jedem Block vertieften Moderator und Mentor die Inhalte in einer Reflexionsphase, in der die Teilnehmer nochmal selbst über das Erlernte sprachen. In der letzten, abschließenden Reflexion erhielt die Innung zudem die Rückmeldung, dass die Teilnehmer das Seminar als inhaltlich wertvoll und die Inhalte als sehr gut vermittelt empfunden haben und bedankten sich bei den Veranstaltern.

„Ich bin mir sicher, dass wir den jungen Berufsstartern wichtige Erkenntnisse und Lektionen mit auf den Weg gegeben haben, um sich einfacher in den neuen Lebensabschnitt einzufinden“, sagte Mentor Andreas Heinzelmann. „Viel wichtiger als mein Bauchgefühl ist aber, dass die Teilnehmer während der gesamten Zeit mit einem offenen Geist und Motivation dabei waren. Dies ist die Basis eines jeden Vermittlungserfolges.“

„Abschließend möchte ich mich bei allen Vortragenden für ihr Mitwirken bedanken“, ergänzt er. „Es war schön zu sehen, wie ihre Erfahrungen eingeflossen sind. Ganz besonders aber möchte ich mich bei den Auszubildenden bedanken, die zwei Tage hervorragend mitgearbeitet und (mit nur wenigen Ausnahmen) uns ihre volle Aufmerksamkeit geschenkt haben!“

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